Willkommen

Miau und willkommen auf meinem Blog, liebe Leser*innen!

 

Ich denke, dass es die Höflichkeit gebietet, dass ich mich erst mal vorstelle: 

 

Mein Name ist Merlin. Ich bin ein ausgesprochen zierlicher schwarzer Kater und wirke dadurch sehr elegant und anmutig. Eine Tierärztin allerdings nannte mich mal mickrig. Pah. Was weiß die denn schon; die hat auch behauptet, ich sei noch ein sehr junger Kater. Wobei – 200 Jahre ist für einen Zauberkater in der Tat recht jung. Aber das hat sie wohl eher nicht gemeint.

 

Ja, ihr habt richtig gelesen:

Ich bin ein Zauberkater. Nein, nicht in dem Sinne „Katzen sind alle irgendwie magisch“ und so. Ich habe wirklich magische Kräfte. 

 

Seit etwa 25 Jahren lebe ich bei einer Frau, nun, nennen wir sie Anna. Das Leben mit ihr ist toll, aber auch sehr besonders. Anna hat eine komplexe Traumafolgestörung und eine DIS, früher multiple Persönlichkeit genannt  (Hier findet sich zu DIS eine ganz schöne Definition: DIS). Manche benutzen den Begriff Viele-Sein dafür, was mir persönlich am besten gefällt.

 

Das Viele-Sein hat es ihr ermöglicht, ihre traumatische Kindheit zu überleben und auch mir im Prinzip das Leben gerettet.

 

Ich höre euch denken: ein Zauberkater, der sich nicht einmal selber das Leben retten kann? Ja, miau. Manchmal brauchen auch magische Wesen Hilfe.

 

Was da passiert ist, könnt ihr in den Geschichten 2 und 3 lesen.

 

Ja, das ist ein Geschichten-Blog - wenn ihr Katzen, Fantasy, Märchen usw. mögt und nebenbei ein bisschen was über die Situation (komplex-)traumatisierter Menschen lernen/lesen wollt, dann seid ihr hier richtig. Neben Geschichten über meine Erlebnisse mit Anna & Co und im Zauberwald gibt es außerdem Gedanken und Anmerkungen zu verschiedenen traumarelevanten Themen. 

 

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen. Gern dürft ihr mir Kommentare zu den Geschichten hinterlassen!

 

Miau, es grüßt euch herzlich euer Merlin!

 

P.S.: Die richtige Reihenfolge der Geschichten findet ihr im Inhaltsverzeichnis und was euch im nächsten Monat erwartet unter Aktuelles. Außerdem gibt ein Who Is Who zum schnellen Nachschauen, wer denn noch mal wer war. Miau. 

 

 

Zauberwald

Hier seht ihr, ein Foto vom Zauberwald - dort bin ich geboren:

Waldweg mit Baumstämmen, gemalt, magisches Flair

Ich als Katzenbaby

Eine der seltenen Aufnahmen aus meiner Kindheit:

Katenbaby, schwarz, vor sandfarbenen Felsen

Mondschein

Ich liebe es, nachts draußen zu sitzen, mir den Mond anzuschauen und über den Tag nachzudenken:

Zeichnung. Dunkelblauer Nachhimmel mit Vollmond in der Mitte. Davor schwarze Äste eines Baumes, auf denen eine Katzensilhoutte von hinten zu sehen ist.

13. Eine unheilvolle Entdeckung

KI-generiertes fotorealistisches Bild. Ein schwarzer Kater sitzt auf einem Küchentisch. Im Hintergrund eine blaue Einbauküche mit Holzarbeitsplatten und Herd. Vor ihm steht eine große blaue Tasse, in der Pfote hält er einen Löffel.
Meine Wenigkeit, miau.

Miau und hallo, meine zauberhaften Leser*innen,

 

ich weiß, viele von euch warten ungeduldig auf ein Update, wie es eigentlich nach 11. Snowflake in Not mit den Unheilvollen weitergegangen ist (siehe auch: Geschichten 7 bis 9, 10, Wissenswertes aus der Magischen Welt; für Namen => Who Is Who).

 

Nun, tatsächlich hörten wir magischen Tiere aus dem Zauberwald sehr lange nichts von ihnen bzw. über sie. Auch Konrad, das knurrende Killerkaninchen, unser Superspion, tappte im Dunkeln. Wir wussten weder, ob Nero und seine Bande überlebt hatten, noch wo sich Minna mit ihren Mittieren aufhielt. Genau genommen wissen wir das immer noch nicht. Mau. Aber vor ein paar Wochen (kurz nach dem Hasenfest 2024) machte ich eine unheilvolle Entdeckung. (Also eigentlich heißt das bei euch ja Ostern und auf der Magischen Welt Frühlingsfest, aber Anna & Co nennen es Hasenfest. Sie haben für viele Feiertage eigene Namen; den 24.12. haben sie zum Beispiel in den Internationalen Tag des Schlafanzuges umbenannt.)

 

Jedenfalls war Annas Erschöpfung an dem Punkt angelangt, wo sie bei jedem Handgriff anfing zu weinen, so fertig war sie. Daher hatte ich ihr eine Woche Bettruhe verordnet und versprochen, mich um alles Wichtige zu kümmern. Unter anderem war ein Abstecher in das für Anna zuständige Amt fällig. Wieder mal.

 

Annas neuer Sachbearbeiter (Uwe) ist permanent krank und somit ließ die Korrektur eines falschen Bescheides schon wieder wochenlang auf sich warten, was Anna & Co zusätzlich zu allem anderen belastete. Ein klarer Fall für meine Magische Feder (=> 7. Ämterchaos). Statt jedoch wieder nachts dort einzusteigen, hatte ich mich entschieden, dieses Mal an einem Sonntagmorgen loszuziehen. So sehr ich es auch mag, nachts herumzustreunern, ich konnte ein paar Sonnenstrahlen gut gebrauchen.

 

„Kaffee steht in der Küche. Ich geh jetzt los“, informierte ich Anna, die mich müde aus ihren Kissen anschaute, daher so gegen halb acht. (Ich war in Haushaltsdingen zwar deutlich geschickter geworden in all den Jahren bei Anna (=> 4. Anna und ich), aber eine Tasse Kaffee durch den Flur und ins Zimmer schweben zu lassen, führt in der Regel immer noch dazu, dass ich den Boden wischen muss.)

 

„Danke. Kannst du die Briefe noch einwerfen? Und kurz zu Holly rüber? Hab letzte Woche schon wieder vergessen, die Verordnung mitzunehmen. Sie ist heute ausnahmsweise ab neun in der Praxis, hat sie gesagt. Hat um zehn einen Yoga-Kurs, der den ganzen Tag geht.“

 

Holly ist Annas Physiotherapeutin, die ich genau wie Anna sehr schätze und mag. Ich kenne sie gut, weil ich anfangs, als Anna neu bei ihr war, regelmäßig mitgegangen war. Sie ist einer der wenigen Menschen in Annas Umfeld, die weiß, dass ich ein magischer Kater bin.

 

„Kein Problem“, antwortete ich, zeitlich sollte das gut passen, und ich freute mich sehr auf eine Stippvisite bei Holly. Sie ist immer sehr großzügig mit Leckerlies, wenn sie mich sieht.

 

Ich schnappte mir also die Briefe und die Physioverordnung, stopfte sie in meinen Lederbeutel und zog los. Die Straßen waren noch angenehm leer, das Wetter akzeptabel und so tapste ich zunächst einmal Richtung Briefkasten. Ich hatte die Ecke, an der er steht, noch nicht ganz erreicht, als mich urplötzlich ein hellbrauner Wirbelwind ansprang, zu Boden warf und mir vor Begeisterung quietschend das Gesicht abschleckte. 

 

 

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